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Seniorinnen aus Frankfurt/Oder treffen Stefan Mross und andere Stars

05.07.2012 Am 29.06.2012 machen sich 6 Seniorinnen aus dem Betreuten Wohnen und 2 Seniorinnen aus der vollstationären Pflege zusammen mit der Geschäftsführerin des AWO Kreisverbandes Frankfurt (Oder)-Stadt e. V., dem Heimleiter, der Pflegedienstleiterin und der Therapeutin des AWO Seniorenheimes „Am Südring“ auf den Weg in den Europapark Rust.

Auf Einladung der Redaktion „Immer wieder sonntags“ von Kimmik Entertainment wollen sie ihre Chorleiterin, Frau Bärbel Fritzsche, überraschen, die seit fast 13 Jahren ehrenamtlich mit den Heimbewohnerinnen singt und musiziert.
Bereits sofort, nach dem die Geschäftsführerin die Anfrage bestätigt hatte, begannen die kurzfristigen Vorbereitungen auf die lange Abenteuerreise. Die Chordamen wurden sorgfältig nach den gesundheitlichen Voraussetzungen ausgewählt, die Angehörigen informiert und befragt. Das Interesse war von vielen Chormitgliedern groß, einmal hautnah hinter die Kulissen einer Bühnenshow zu sehen. Aber auch die Ängste und Befürchtungen, nicht zur Last fallen zu wollen, es nicht durchzuhalten, waren nicht zu unterschätzen. Das große Vertrauen in die Arbeit des Pflegeteams und der Geschäftsleitung sorgten schließlich dafür, dass sich die „Auserwählten“ mit freudiger Erwartung gern auf das einmalige Abenteuer einließen.
Vom Veranstalter wurden alle Modalitäten vorgegeben, die Kosten großzügig übernommen. Eines der Lieblingslieder des Chores wurde umgedichtet und eine Musikdemo zum üben zur Verfügung gestellt. Frau Fritzsche sollte am 01.07.2012 mit einem Lied auf der Bühne im Europapark Rust überrascht werden.

Lied für Bärbel
Du, du liegst uns im Herzen
du, du liegst uns im Sinn.
Mit Dir singen und scherzen
schon geh‘ n die Sorgen dahin!
Ja, ja, ja, ja, wir ha’m nur Bärbel im Sinn.

Wir, wir, lieben das Singen,
wir, wir, lieben auch Dich
Wenn die Lieder erklingen
fühlen wir uns königlich
Ja, ja, ja, ja, Bärbel, dies Lied ist für Dich!

Bist bei uns mit dem Herzen
Bist bei uns schon so lang
Gegen Kummer und Schmerzen
hilft wie ein Wunder Gesang
Ja, ja, ja, ja, Bärbel hab 1000 Mal Dank!
Ja, ja, ja, ja, für alles hab 1000 Mal Dank!

Vor ihnen lagen knapp 900 km Fahrweg bei ungeplanten, mehr als 30° C im Schatten. Eine intensive und gründliche Vorbereitung war von Nöten. Neben dem Mitführen von mehreren Rollatoren, zwei Rollstühlen, Notfallkoffer, Verpflegung, reichlich Getränken, von Medikamenten, Pflegehilfsmitteln, und ausgewählter Garderobe durften natürlich die Liedtexte nicht fehlen, die in den beiden Kleinbussen für ausgelassene Stimmung sorgten.
Die Hinfahrt verlief insgesamt trotz des heißen Wetters recht gut und nach einem erholsamen Schlaf in einem schönen kleinen Hotel ging die Fahrt am Samstagmorgen weiter nach Rust. Die frisch ernannten „Südring-Sisters“ wurden sehr freundlich empfangen und in die VIP-Lounge geführt. Neben Stars wie z. B. Roberto Blanco, Gaby Albrecht und Stefan Mross fühlten sie sich in eine ganz andere Welt versetzt. Sie konnten sich auf dem gesamten Gelände frei bewegen, Autogramme und Fotos erhaschen und sich die Vorbereitungen und Proben ansehen.
Am Mittag wurde das Lied im Tonstudio eingesungen – so richtig mit Kopfhörer, Mikro und viel Technik. Am Nachmittag folgte dann die erste große Probe auf der Bühne und die Absprache mit Stefan Mross, wie das denn mit der Überraschung inszeniert werden sollte.
Denn Frau Fritzsche wurde mit Hilfe eines Lockvogels (der arme Ehemann durfte nichts verraten) nach Rust in die Show „Immer wieder sonntags“ gelockt und wusste nicht, dass sie bereits Teil des Ganzen war, der die zauberhafte Überraschung galt. Schließlich musste sie der Stefan Mross in ein Gespräch verwickeln, um die Überleitung zu der Überraschung auf der Bühne hinzubekommen. Das stellte sich dann am Sonntag schwieriger dar als erwartet…
Die große Hitze machte allen zu schaffen, aber es wurde vom Veranstalter alles unternommen, um den Seniorinnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Es wurde ihnen nicht nur der klimatisierte Pressecontainer zur Verfügung gestellt, sondern auch ein Besuch der Eisrevue – natürlich als Künstler in der ersten Reihe – organisiert, was ein wenig Abkühlung und viele neue Eindrücke hinterließ. Die angebotene Verpflegung war sehr vielfältig und - für alle Künstler - unbegrenzt und kostenlos. Überhaupt wurden alle mit sehr viel Respekt und Aufmerksamkeit bedacht. Jeder Mitarbeiter war auf das Wohl der Seniorinnen bedacht und kümmerte sich diskret und angemessen. Das schuf für alle eine sehr angenehme und familiäre Atmosphäre.
Am Abend dann die Generalprobe mit allen Künstlern und im „Kostüm“. Das war bereits schon unwahrscheinlich aufregend – und von der Temperatur her aber immer noch sehr heiß. Doch die Frankfurter Abordnung meisterte die Generalprobe so ungeniert und professionell, dass selbst Moderator Stefan Mross schwer beeindruckt war und seinen Respekt zollte.
Das war ein sehr anstrengender Tag und alle waren froh, dann am Abend - unter einsetzenden Gewittern – schnell schlafen gehen zu können. Gesundheitlich ging es allen erstaunlich gut, worüber die 4 Betreuer natürlich sehr glücklich waren.
Am Sonntagmorgen dann – es regnete leider immer noch – wurde es ernst. In Rust angekommen, warteten schon die Besucher an den Absperrungen. Wie die großen Stars gelangten wir in Begleitung zu unserem „Künstlercontainer“, gingen in „Kostüm“ und „Maske“ und warteten in der VIP-Lounge neben den anderen aufgeregten Stars auf unseren Auftritt. Roberto Blanco reagierte auf Störungen nun sehr gereizt und Christian Leis war vor Aufregung nicht mehr ansprechbar. Ja, ja so ein Künstlerleben ist nicht leicht.
Dann war es so weit – es ging auf unsere kleine Bühne – alles war trotz des Regens gut arrangiert und klappte perfekt. Die Überraschung gelang, Frau Fritzsche war glücklich und das Publikum begeistert. Die „Südring-Sisters“ lieferten ab und hatten ihren Spaß dabei. Und im Publikum tief im „Westen“ wusste nun auch der Letzte, dass es neben DEM Frankfurt auch ein Frankfurt an der Oder gibt. Und  dass man in einem Pflegeheim nicht nur gepflegt werden muss…
So traten sie sehr aufgekratzt wieder die Heimreise an. Und da die Lebensfreude wieder voll erwacht war, wurde unterwegs zum Abendessen gleich noch ein Abstecher zu Mac Donalds unternommen. Rauf auf die Behindertenparkplätze und raus mit den Rollatoren. Das hieß für die meisten - zum ersten Mal im Leben Cola trinken und einen schönen weichen Burger (eigentlich ideal für Senioren) essen – was für ein Spaß!
Nun sind alle wieder angekommen im wahren Leben – aber, wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass die Augen heller leuchten bei denen, die mitgefahren sind. Und man hat irgendwie das Gefühl – eine gute Tat begangen zu haben. Und dann sind auch die Strapazen der langen, heißen Tage schnell vergessen.
Natürlich verschweige ich nicht, dass zu solch einer nicht zu unterschätzenden Unternehmung auch engagierte und zuverlässige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören, die mit ganz viel Idealismus und Liebe zum Beruf bereit sind, auf ihr freies Wochenende zu verzichten, die bereit sind, ihre freie Zeit mit den Seniorinnen zu verbringen und auch nach 14 Stunden noch gut gelaunt die Bedürfnisse der ihnen anvertrauten Menschen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen.
Ich bedanke mich an dieser Stelle öffentlich und mit großer Anerkennung bei meinem Heimleiter, Herrn Heinrich, meiner Pflegedienstleiterin, Frau Kaiser und unserer Therapeutin, Frau Linzmeier für ihre verantwortungsvolle Arbeit, das außergewöhnlich große Engagement und den gemeinsamen Spaß dabei.
Peggy Zipfel
Geschäftsführerin
AWO Kreisverband Frankfurt (Oder)-Stadt e. V.

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