Das seit nunmehr zwei Jahrzehnten bestehende Engagement – Hilfe zur Selbsthilfe für die Menschen im Land Brandenburg – wollte die Arbeiterwohlfahrt gemeinsam mit der Landesstiftung und 180 geladenen Gästen feiern. Einen Rückblick auf die Anfänge von Arbeiterwohlfahrt und Landesstiftung gaben die Gastredner. Neben dem Schirmherren Matthias Platzeck war hierzu auch sein Vorgänger geladen. Manfred Stolpe, ein Weggefährte von Regine Hildebrandt, der ehemaligen Sozialministerin und Gründerin der Landesstiftung „Hilfe für Familien in Not“, blickte auf die gemeinsame Zeit zurück.
In seiner Rede ging Stolpe auf die sozialen Verwerfungen Anfang der 90er Jahre, die Aufgabe der neue gegründeten Wohlfahrtsverbände und auch auf den Menschen Regine Hildebrandt ein. Sie habe mit ihrer direkten und lebendigen Art, mit ihrem Kampfeswillen und ihrem integrativen Wesen viele Menschen für Politik begeistern können.
Der eigentliche Sinn des Lebens liegt im Miteinander
Ministerpräsident Platzeck nahm diese Worte auf und ergänzte die Beschreibung von Regine Hildebrandt noch um ihre ornithologischen Fähigkeiten. Wenn es im Kabinett seinerzeit Spannungen gegeben hätte, so Platzeck, dann machte Regine Hildebrandt Vogelstimmen nach, und die Atmosphäre lockerte sich schnell wieder auf
So wie die ehemalige Sozialministerin als Politikerin couragiert für die Menschen stritt, so hatte die Arbeiterwohlfahrt im Land in den vergangenen 20 Jahren ihren Anteil, durch Hilfe zur Selbsthilfe Menschen in schwierigen Lebenslagen Mut und Unterstützung zu geben.
Die AWO mit ihren zahlreichen Hilfsangeboten kümmert sich um Schwangere ebenso wie um Alleinerziehende, um Familien mit Kindern, pflegebedürftige Menschen oder Menschen mit Behinderungen. Dies sei aber nur mit Hilfe der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter möglich, würdigte Platzeck deren karitatives Engagement und zitierte Regine Hildebrandt: „Kinder, vergesst nicht: der eigentliche Sinn des Lebens liegt im Miteinander“.
Verleihung der Regine-Hildebrandt-Medaille
Im Rahmen der Benefizgala erfolgte die diesjährige Verleihung der Regine-Hildebrandt-Medaille. Mit dem Preis werden Menschen geehrt, die durch Initiative und Engagement in herausragender Weise zur Stärkung der Freien Wohlfahrtspflege und zur Förderung des Sozialwesens beigetragen haben. In diesem Jahr wurden Peter Müller (Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Brandenburg Ost e. V.) und Heinz Felker (stellv. Vorsitzender des AWO Regionalverbandes Brandenburg Süd e. V.) geehrt. Die Auszeichnung der beiden langjährigen AWO-Mitglieder erfolgte unter anderem für ihre besonderen Verdienste bei der knapp zweijährigen Sanierungsmaßnahme des AWO Landesverbandes im Jahre 1995. Mit dem ungewöhnlichen Einsatz konnte die Insolvenz des AWO Landesverbandes Brandenburg vermieden werden. In seiner Laudatio bedankte sich Brandenburgs Sozialminister Günter Baaske bei beiden Geehrten für Ihren besonderen Einsatz für die Arbeiterwohlfahrt und betonte die Wertschätzung sozialer Tätigkeit in unserer Gesellschaft.
Musik, Tanz und Tombola
Die junge Sopranisten Elisa Frederike Stein stellte mit ihren drei Auftritten im Laufe des Abends unter Beweis, welch musikalisches Talent sie ist. Mit ihrer Klavierbegleitung begeisterte sie die 180 Gäste mit klassischem Liedgut von mittelalterliche Volksweisen bis zu Operettenliedern.
Im Anschluss an die Bekanntgabe der Tombolagewinne sorgte die Combo des Landespolizeiorchesters Berlin-Brandenburg mit beschwingter Musik für den tänzerischen Ausklang des Abends.